PowerLAN (auch HomePlug genannt) ist ein Standard zur Datenübertragung in Gebäuden. Dazu wird das vorhandene Stromnetz des Gebäudes genutzt. In erster Linie werden Computernetze aufgebaut und Audiodaten übertragen. Die Daten werden auf die Stromfrequenz aufmoduliert. Durch den extremen Unterschied beider Frequenzen beeinträchtigen sie sich gegenseitig nicht.
Für PowerLAN werden Adapter in die Steckdose eingesetzt, die mit der entsprechenden Datenschnittstelle, wie zum Beispiel Ethernet, ausgestattet sind. An einer anderen Stelle im Haus wird über einen zweiten Adapter der Datenstrom wieder zurück gewandelt und kann dort problemlos genutzt werden. PowerLAN überbrückt Reichweiten von bis zu 200 Meter auf der Stromleitung. Von anfänglichen Übertragungsraten bis max. 14 MBit/s werden heute 85 Mbit/s und mit HomePlug-AV sogar 200 MBit/s erreicht. Damit bietet diese Technologie eine gute Alternative zum weit verbreiteten WLAN. Neben den höheren Übertragungsraten bietet PowerLAN eine wesentlich höhere Sicherheit und erzeugt weniger Strahlung.
Die Installation von PowerLAN ist extrem einfach. Es wird der erste PowerLAN Adapter in die Steckdose eingesetzt und über das Datenkabel mit dem Computer verbunden. Eine spezielle Software findet den Adapter und ermöglicht die Vergabe eines Kennwortes. Alle weiteren Adapter werden instelliert, indem sie in die fernen Steckdosen gesteckt und mit der Software über ihre Seriennummer gefunden werden. Nachdem sie mit dem gleichen Kennwort ausgestattet sind, steht die Netzverbindung. Über diese Verbindung kann zum Beispiel das Internet-Protokoll TCP/IP konfiguriert werden. Neben der Verbindung von Computer zu Computer kann auch eine Verbindung zu einem Internet-Zugang aufgebaut werden. Bis zu 256 Adapter sind adressierbar. Empfohlen werden aber nicht mehr als 10 Adapter.
Leider ist auch diese einfache Installation an ein paar Voraussetzungen gebunden. Zum allgemeinen Verständnis sollen hier ein paar technische Grundlagen vermittelt werden. Die beiden Adapter modulieren eine hohe Frequenz auf unser Stromnetz. Die Adapter suchen auf einem Spektrum vom 4,5 bis 27 MHz die optimale Frequenz für die Übertragung auf der aktuell genutzten Stromleitung. Störend wirken sich sowohl andere Geräte mit einer eigenen Störfrequenz als auch Geräte mit einem Frequenzfilter (Tiefpass) aus.
Geräte mit Störfrequenzen | Geräte mit Frequenzfilter |
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Schaltnetzteile vom Computern | Unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV) |
Vorschaltgeräte für Beleuchtung | Energiezähler |
Elektromotoren mit Schleifringen | Sicherungen |
Netzfilter / Überspannungsschutz |
Zwischen den beteiligten sollten sich so wenig wie möglich Störquellen befinden um eine schnelle und sichere Verbindung zu erreichen. Besonders in modernen Gebäuden mit 3-Phasen Wechselstrom sollten die beteiligten Steckdosen auf der gleiche Phase arbeiten. Wenn das nicht möglich ist, kann man mit sogenannten Phasenkopplern den Datenstrom zwischen den Phasen überleiten.
Die negative Wirkung der Netzfilter kann aber auch gezielt genutzt werden, um Geräte, die Störfrquenzen erzeugen gezielt auszusperren. Besonders gut geeignet sind USVs. Hier sollte der PowerLAN Adapter vor der USV und der Computer natürlich hinter der USV angeschlossen werden. Aber auch Steckdosenleisten oder Zwischenstecker mit Netzfilter können gezielt eingesetzt werden.
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